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Prof Christoph Brueckner

 
Prof. Dr. Christoph Brückner

Arbeitshygieniker von der Müllerstraße, DRK-Präsident seit April 1990 Im Dezember-Heft "DOD - Deutscher Ostdienst" des Bundes der Vertriebenen kam der Name des langjährig in Chemnitz, damals Karl-Marx-Stadt, wirkenden Mediziners erstmals wieder vor Augen, sogleich an der Seite von Präsidentin Erika Steinbach, MdB. So entnehmen wir sein Porträt der Gruppenaufnahme vom Festakt mit der höchsten Auszeichnung des BdV, die "Ehrenplakette der deutschen Vertriebenen". Wunderbarer Anlass: Dank für die jahrzehntelangen Anstrengungen des DRK zur Zusammenführung der Vertriebenenfamilien.

Der Präsident des DRK der DDR, heute Vizepräsident der DRK, kann die Plakette nun gemeinsam vorweisen mit den ehrenwerten Vaterländischen Verdienstorden in Bronze, Silber und Gold wie auch der Verdienstmedaille der DDR, die dem langjährigen Mitglied der Volkskammer (seit 1967 Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheitswesen bis zum Finale) zuteil geworden war. In seiner Hamburger Dankesrede ging Prof. Brückner - wir halten uns an den DOD-Text beim Zitat - auf die Aufgaben des Suchdienstes ein, die selbst heute noch von großer Aktualität seien: "Er hob dabei die humanistischen Aufgaben hervor und ging auf die zeitgeschichtliche Entwicklung ein, in der die Arbeit des DRK eine wichtige Rolle als Brückenfunktion bei gespannten internationalen Beziehungen einnahm." Aus dem Zwickauer Steinkohlenrevier kommend, hatte Prof. Brückner 1959 die staatliche Anerkennung als Facharzt für Arbeitshygiene erworben und war von Mitte der 60er Jahre bis 1972 an der Müllerstraße als "Leiter der Bezirksinspektion Gesundheitsschutz in den Betrieben beim Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt" seinen Pflichten nachgegangen. Seit 1972 ordentlicher Professor für Arbeitshygiene und Institutsdirektor, zählte der Blockfreund seit 1978 zu den Mitgliedern des LDPD-Zentralvorstandes und war dort auch ab 1982 Mitglied des Politischen Ausschusses der Liberaldemokratischen Partei, zeitgleich auch in das Präsidium der Liga für Völkerfreundschaft der DDR gekommen.

Schon in Karl-Marx-Stadt gehörte er sieben Jahre zum LDPD-Bezirksvorstand. Über geschichtliche Gepflogenheiten und Volkskammer-Verhältnisse kann der erfahrene Arbeitshygieniker gut Auskunft geben, zumindest bis zum vorzeitigen Ende der 9. Legislatur, als die endgültig letzte, am 28. September 1990 erste frei gewählte Volkskammer der Noch-DDR in den Palast der Republik einzog und den Einigungsvertrag zuwege brachte. Bei der Stadthallen-Gala des MDR zugunsten der Flut-Opfer des August-Hochwassers habe Prof. Brückner erstmals wieder auf der Bühne der Stadthalle Chemnitz gestanden, um seine Verbundenheit zu dokumentieren. Bei nächster Gelegenheit, so sind wir vereinbart, soll er unter dem Rubrik-Titel "Chemnitzer Köpfe" im AOK-Gebäude Müllerstraße willkommen sein.
 

Quelle: Stadtstreicher Chemnitz, Addi Jacobi