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Joachim Richter

 

Prof. Dr. Joachim Richter

Karge Zeilen zum 75. Geburtstag am 2. März - an einen Pharma- zeuten hohen Ranges

So erging es einem Chemnitzer Fabrikantensohn in der ostdeutschen Nachkriegszeit: 1943 Abitur, Kriegsdienst, britische Gefangenschaft, dann Apotheken-Praktikant, "Stift" auf dem Chemnitzer Sonnenberg nahe der katholischen Kirche St. Joseph. Nach dem Studium der Pharmazie und Lebensmittelchemie an den Universitäten Leipzig und Jena promovierte Joachim Richter 1953 und wurde ein Jahr später Direktor des Institutes für Arzneimittelwesen der DDR. 1983 wurde das korrespondierende Mitglied der Akademie der Wissenschaften (seit 1974) Präsident der Pharmazeutischen Gesellschaft der DDR, 1964 schon Vorsitzender der Ärztekommission des RGW - also des "Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe" aller Sozialismus-Länder. Fachleute rühmen seine Impulse für das Deutsche Arzneibuch (7. Ausgabe), speziell seine Beiträge zur Erarbeitung des Internationalen Arzneibuches und des Compendium Medicamentorum oder eine Reihe von Pioniererkenntnissen bis hin zu den legendären "300 Standardrezepturen". 450 Publikationen und das Mitwirken in Kollegien der Fachzeitschriften zeugen von einer hohen wissenschaftlichen Aktivität, die auch weit in die Verhältnisse nach der Herstellung der staatlichen Einheit Deutschlands hineinwirken.

Mit wem man auch von seinen Chemnitzer Fachkollegen heute spricht, man hört ausschließlich von einer "ganz und gar integeren Persönlichkeit". Hochachtung! Respekt! Gratulation, auch zum 75., den der Chemnitzer Pharmazeut ja am gleichen Tage feiert wie der ehemalige KPdSU-Generalsekretär Michail Gorbatschow. Aber das hat wohl nicht viel miteinander zu tun. Doch sei noch das einleitende Wort vom "Chemnitzer Fabrikantensohn" erklärt: Richters Großvater baute die Eisengießerei Richter auf, in der jetzt das Industriemuseum zu Hause ist: "C.A. Richter GmbH, Eisengießerei, Annabergerstraße 114. Geschäftsführer Julius Richter."

 

  Quelle: Stadtstreicher Chemnitz, Addi Jacobi

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