Das Flussbades in Altchemnitz an der Chemnitzer Schulstrasse wurde von einem kleinen "toten" Arm der Chemnitz gespeist und konnte durch den späteren Einstaz von Filteranlagen eine recht gute Wasserqualität vorweisen. Neben dem großen Schwimmbecken (50 x20 m), wo auch ein Teil für Nichtschwimmer vorgesehen war, befand sich noch ein Planschbecken auf dem Gelände-umringt vom Spielplatz und einer Großschachanlage. Auf den Wiesen gab es auch ein Volleyballfeld und die Möglichkeit Fußball zu spielen. |
Am 25. Mai 1883 ließen sich der Kaufmann Carl August Schubert und der Maschinenbauer Franz Bruno Salzer als Besitzer einer in der Poststraße 35 eingerichteten Werkstatt für den Bau von Strumpfwirkmaschinen in das Handelsregister Chemnitz eintragen. In der Annaberger Straße 73 entstand 1927 als Firmenerweiterung die neue Schmiede mit einem Aufzugs- und Uhrturm des Architekten Erich Basarke. Dieser 63 Meter hohe Backsteinturm mit Uhr- und Glockenwerk, dekoriert mit Konsolen, Zinnenbekrönung und Turmspitze, wurde zum Wahrzeichen der Firma. Bis 1993 war der Wirkbau Produktionsstätte für Textilmaschinen. Im 2. Weltkrieg zerstörten Bomben das Gelände an der Lothringer Straße/Annaberger Straße. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Hauptwerk demontiert und 1948 "Im Namen des Volkes" enteignet. Schubert & Salzer formierte sich in Ingolstadt neu. Nach einer aufwändigen Sanierung unter Gesichtspunkten des Denkmalschutzes wird der Bau seit 1996 als Gewerbepark genutzt. Quelle: CMT CHEMNITZ GmbH, Industriearchitek Förderverein Industriemuseum Chemnitz |
Das Unternehmen geht auf die im Jahre 1811 gegründete Maschinenfabrik "Germania" von J.S. Schwalbe zurück. Seit 1856 war das Unternehmen in der Chemnitzer Fabrikstraße etabliert und firmierte dort unter "Maschinenfabrik Germania von J.S. Schwalbe & Sohn". 1900 folgt die Produktionsaufnahme im neuen Zweigwerk im damaligen Chemnitzer Vorort Altchemnitz, der später zu Chemnitz eingemeindet wurde. Zum Produktionsprofil gehörten damals u.a. Wärmetauscher, Chemieanlagen, Reaktoren, Reaktionskolonnen und Lokomotivkessel. Aufgrund der totalen Zerstörung des Stammbetriebes in der Fabrikstraße durch alliierte Luftangriffe 1945 wird das Stammwerk aufgegeben und das bisherige Zweigwerk in Altchemnitz zum Hauptwerk ausgebaut. Nach dem Volksentscheid von 1946 in Sachsen wurde auch dieser Betrieb in Volkseigentum übergeführt und nannte sich fortan "VEB Apparate- und Anlagenbau Germania. Nach der Wende stand das Werk unter Verwaltung der Treuhand und nannte sich ab 1990 "Germania Chemnitz GmbH, Apparate- und Anlagenbau". In Folge der am 1. Mai 1996 durchgeführten Gesamtvollstreckung bildeten sich diverse neue Betriebe, die allesamt den Begriff "Germania" führen, aber lediglich die Größe eines Handwerkbetriebes besitzen. |
Die Papiermühle von Friedrich Gottlieb Kühn stand auf dem heutigen Gelände des Wasserwerkspark. 1844 ließ ein gewisser Keller in der Papiermühle von K. F. G. Kühn aus Lumpenpapiermasse in Druckpapier umwandeln.Er gewann dies durch Holzstoff. Es war das erste holzhaltige Druckpapier der Welt um wurde dann in Frankenberg verdruckt. Keller war der Erfindung des Holzschliffverfahrens. |
Bereits um das Jahr 1200 hatte Altchemnitz eine Kirche, welche neben der heutigen Schule stand. Jedoch ist über die Gründung nichts Näheres bekannt. Sie soll aus einer einfachen Krypta entstanden sein und war den Aposteln Petrus und Paulus geweiht. Vor dem 30 jährigen Krieg war Altchemnitz selbständige Parochie (Amtsbezirk eines Geistlichen). Während in diesem Krieg die Kirche verschont blieb, waren nur noch drei Einwohner am Leben. Die bis ins Jahr 1700 zurückgehenden Kirchenbücher belegen, dass Altchemnitz nach dem Krieg zur Filiale der Parochie St. Nikolai in Chemnitz wurde. Die Einwohnerzahlen nahmen im Zuge der Industrialisierung deutlich zu. So wurde Altchemnitz am 30. November 1884 wieder eine eigene Kirchgemeinde mit eigenem Pfarramt und 3.900 Gemeindegliedern. Am 1. Oktober 1894 wurde der bis dahin eigenständige Vorort Altchemnitz mit Chemnitz vereinigt. Die feierliche Grundsteinlegung für ein größeres Kirchengebäude fand am 3. Juni 1889 statt. Der Bau wurde auf einer Fläche von 1.500 qm nach den Plänen des Dresdner Architekten Schramm errichtet. Am 5. Juli 1891 empfing das neue Gotteshaus - ein neugotischer Ziegelrohbau mit Spitzen und Türmchen, belebt durch reichliche Sandsteinverwendung - seine Weihe. Zunächst trug es wieder den Namen St.-Peter-Pauls-Kirche. Im Juni 2001 begann die Sanierung des Kirchturms. Die Industrieluft hatte dem Sandstein am Turm stark zugesetzt, so dass eine Erneuerung dringend erforderlich wurde. Die Gesamtkosten der Sanierung, welche 2002 abgeschlossen wurde, beliefen sich auf 1,07 Mio. DM. Die Finanzierung übernahmen die Stadt Chemnitz, die Sächsische Landeskirche, das Regierungspräsidium Chemnitz sowie die Gemeinde. |
1908 kam der Südbahnhof als weiterer Bahnhof nach dem 1880 eröffnetem Kohlen- und Güterbahnhof Kappel im Stadtgebiet hinzu. Heute wird der Südbahnhof als Kultur - und Veranstaltungszentrum genutzt. |
1908 kam der Südbahnhof als weiterer Bahnhof nach dem 1880 eröffnetem Kohlen- und Güterbahnhof Kappel im Stadtgebiet hinzu. Heute wird der Südbahnhof als Kultur - und Veranstaltungszentrum genutzt. |
Das Sühnekreuz befindet sich an der Annaberger Straße 150 am Straßenbahndepot. Die Inschrift auf der verwitterten Platte ist folgende: ALS SÜHNE FÜR EINE MORDTAT VERMUTLICH 15. ODER 16. JH ERRICHTET. WURDE SPÄTER MIT DER SAGE VON EINEM ERMORDETEN POSTILLION VERBUNDEN. Das Kreuz ist (seit 1902?) in einen Sockelstein eingelassen. Es wurde mehrmals im engeren Umkreis versetzt, meist in Zusammenhang mit dem Ausbau der Annaberger Straße und mit Veränderung der Straßenführung, z.B. 1902. Damals wurde das Kreuz auf Initiative des Vereins für Chemnitzer Geschichte vor der Vernichtung bewahrt. Seit dem bis 1958 im Vorgarten des Hauses Annaberger Straße 150, wo es im 2. Weltkrieg beim Luftangriff verschüttet und später wieder an der nordöstlichen Ecke dieses inzwischen im Gelände des Straßenbahnhofes aufgegangenen Grundstücks aufgestellt worden war. Im Zuge der Verbreiterung der Annaberger Straße entfernte man es zeitweilig und stellte es am 19.11.1964 am jetzigen Standort auf. Sage: Die Sage von einem in der Nähe ermordeten Postillion wurde gewiß sehr spät mit dem seit langem vorhandenen Kreuz verknüpft. Es wird auch als Bezeichnung einer kirchlichen Sprengelgrenze gedeutet. Quelle: www.suehnekreuz.de |
1811, nach Ablauf der Privilegien der ersten Chemnitzer Spinnereien von Bernhard und Wöhler & Lange, errichtete Becker & Schraps eine mit Wasserkraft betriebene Baumwollspinnerei an der Stelle der einer alten Tuchwalkmühle. Der Standort an der Chemnitz an der Straßburger Straße war mit bedacht gewählt, da hier das Wehr am besten genutzt werden konnte. Schon von weitem sah man das 5-geschossiges Haus, in dem Platz für 8000 Spineln sein musste. Christian Gottfried Becker |
Als „Sachses Ruhe“ bezeichnete man den Park an der Becker-, Straßburger- und Rößlerstraße, welcher heute zum Stadtpark gehört. Der damalige Besitzer der Flächen Herr Dr. Gottholf Leberecht Sachse ließ ihn 1798 als Park anlegen und wurde 1884 an die Stadt Chemnitz verkauft. Später erhielt das Restaurant an der Beckerstraße den Namen Sachses Ruh. Heute erinnert noch die Kleingartenanlage an der Straßburger Straße daran. |