Das Hochhaus Furth wurde durch den Architekten Willy Schönefeld entworfen und nach 3 jähriger Bauzeit 1926 übergeben. Viele Jahre beherbergte das Gebäude den Firmensitz der Möbelstoffweberei Camman & Co. |
Der Gasthof Schweizerhof an der Chemnitztalstraße 54 kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Er wurde aller Wahrscheinlichkeit vor 1900 erbaut, hatte einen wunderschönen Ballsaal und einen Bier- oder Weingarten, wo sich im Sommer die Gäste sehr wohl fühlten.Im laufe der Jahre veränderte sich der Name in "Kultur- oder Stadtkabinet" und zuletzt in "Alternatives Jugendzentrum e.V. AJZ". |
Auf dem Sportplatz von Furth befand sich vor vielen Jahren ein Steinbruch. Heute ist hier ein bekannter Fussballclub zu Hause. Der VfB Fortuna Chemnitz ist ein Fußballverein aus Chemnitz. Er entstand 2005 aus einer Fusion der beiden Chemnitzer Fußballvereine VfB Chemnitz und SV Fortuna Furth Glösa. Die Farben des Vereins sind blau und gelb. Heimstätte ist das Stadion an der Chemnitztalstraße. |
Das Gelände der heutigen Schönherr WEBA GmbH, das sich zwischen dem Fluss Chemnitz, der Schönherrstraße und der Eisenbahnlinie erstreckt, zählt zu den bedeutendsten Industriedenkmälern des 19. Jahrhunderts. Der ca. 130.000 Quadratmeter große Industriekomplex stellt eine Ansammlung von Fabrikgebäuden aus nahezu 150 Jahren dar. Das traditionsreiche Mühlengelände an der Chemnitz im Stadtteil Furth, beherbergte ab 1798 eine der ersten Maschinenspinnereien der Region von Wöhler & Lange. Die Spinnerei nahm am 21. September 1800 ihren Betrieb auf und bereits 1805 liefen dort 2.100 Spindeln. Ein zeitgenössischer Bericht vermittelt einen Einblick in den Produktionsprozeß bei Wöhler und Lange. Es heißt darin u.a.: "Man staunt über die Beschaffenheit dieser Englischen Spinnmühle, und man staunt, wenn man in alle diese Säle, Zimmer und Behältnisse tritt und sieht, welche Kraft, besonders welche künstliche und vielfache Verteilung durch Maschinen der menschliche Erfindungsgeist dem Wasser abzulocken gewußt hat. Bloß das Hauptrad nebst damit verbundenem Kamm- und Stirnrad darf es in Bewegung setzen, und den Augenblick geräth, vom Erdgeschosse an, bis unters Dach hinaus alles in Leben und Thätigkeit. Hier krempeln, dort spinnen oder spulen oder weifen; hier drechseln, dort bohren und schneiden Maschinen in Messing und Eisen; und zu dem Einen wie zum Andern bedarf es nur weniger Hände. So braucht man z.B. bei den Krempeln-, Spinn- und Haspel-Maschinen meist nur Kinder, welche denselben nachhelfen, die Baumwolle in blecherne Büchsen leiten, den Faden an der Spindel knüpfen, wenn er reißt." ... 1822 wurde das Fabrikgelände von Carl Gottlieb Haubold erworben. 1852 folgt ihm der Webstuhlfabrikant Louis Ferdinand Schönherr. Er (* 22. Februar 1817 in Plauen; † 8. Januar 1911 in Thoßfell) war ein deutscher Konstrukteur und gilt als Erfinder des mechanischen Webstuhls.- 1852 Gründung der „Sächsischen Webstuhlfabrik" durch Louis Schönherr. Bereits wenige Jahre später, zur Gründerzeit, erlangt die Fabrik Weltruf in ihrer Branche. Spezialisiert war Schönherr auf Tuchwebstühle und Webstühle zur Herstellung von Bezugsstoffen. - 1855 Anbau durch eine eigene Gießerei - 1911 Louis Schönherr stirbt und der Betrieb wird von seinem Sohn Paul Schönherr übernommen. - 1932 Produktion der ersten Doppelteppichwebmaschine und damit Sicherung der industriellen Bedeutung der Fabrik. Die „Sächsische Webstuhlfabrik" entwickelt sich zum zweitgrößten Unternehmen in Chemnitz. - 1945 Demontage des gesamten Betriebes bedingt durch den Zweiten Weltkrieg. - 1946 Wiederaufbau der Fabrik und Produktion mit 70 Beschäftigten. - 1963 Entwicklung einer neuen Doppelteppichwebmaschine, welche auf der Leipziger Herbstmesse eine Goldmedaille erhält und 1964 in Serie geht. - 1979 Beschäftigung von 1.700 Mitarbeitern. Eine neue Doppelteppichwebmaschine wird entwickelt und auf dem Markt eingeführt. -Ab 1990 nach der Wende - werden die Produktion und die Mitarbeiterzahlen drastisch reduziert. - 1994 Übernahme des gesamten Unternehmens durch die Ventana-Gruppe aus Wien Quelle: www.schoenherrfabrik.de und Aus der Geschichte von Chemnitz und Umgebung von Haral Weber |
Am Fuße des östlichen Küchwaldhanges entstand im 19. Jahrhundert nahe der Schönherr-Fabrik, am damaligen Fischweg (heute Schönherrstraße), der Schönherr-Park. Er wurde vom Webstuhlfabrikanten Louis Schönherr gestiftet. Vermutlich ab 1875 – oder etwas früher – wurde im Zuge der Erweiterung der schönherr.fabrik das Gelände gegenüber als Park mit einem Teich gestaltet. Eine Chemnitzerin, Gerda Morgenstern, erinnert sich an Erzählungen ihrer Mutter, wonach im Park später Sommer Feste stattgefunden hätten. Auch soll es in Räumen hinter der Teichmauer ein Schneewittchen-Zimmer gegeben haben. Die Anfahrt durch Öfinungen in der Teichmauer sei mit lampiongeschmückten Kähnen erfolgt. Im „Eisenbahnkrieg" zwischen den Unternehmern Hartmann und Schönherr (ab 1870) spielte auch der Schönherrpark eine Rolle. Der Lokomotivenhersteller Richard Hartmann wollte mit einem direkten Gleisanschluss die aufwendigen Loktransporte quer durch die Stadt vermeiden. Die Anschlussstrasse sollte direkt durch Schönherr-Gelände führen. Schönherr sperrte sich jedoch gegen eine Zerstörung des von ihm angelegten Parks und wollte nur einer Tunnellösung zu stimmen. Diese kam jedoch niemals zustande. Bis in die 1930er Jahre gehörten zum Park ofienbar auch das bis zur Waldleite und Salzstraße ansteigende Gelände. Dort entstand ab 1936 die Gagfah Siedlung (Gagfah – Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Angestellten- Heimstätten). Quelle: www.schönherrfabrik.de Nordkurier |