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Hans-Hermann Schmidt

 

Hans-Hermann Schmidt

Kerzengerade sitzt Hans-Hermann Schmidt stets in den Reihen der
Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz, beim Betreten der Szene stets um freundliches Willkommen dem Publikum gegenüber bemüht, deutlich dem Minenspiel ablesbar. Kommt man in den Genuss seines verbalen Esprits, erschließt sich einem in dem akkuraten Orchestermusiker ein gleichsam "ganz famoses Haus", dem jeder formidable Wortwitz oder Geistesblitz willkommen und auch alsbald als Replik auf der Zunge ist.
Seit 1970 im Engagement, wurde Schmidt, als eine Orchestergewerkschaft auch hier für stärker als alle Mauern galt, zu einem nützlichen Sachwalter aller Stimmen und Generationen seiner Philharmonie - erst recht nach ersten Honoraren "in West", als die D-Mark und später der Euro für neue Klänge und Resonanzen sorgten.

Intendanten, Konzertmeister und Generalmusikdirektoren gingen und kamen - Schmidt blieb an seinem Pult in der Stimmgruppe der unentbehrlichen "Zweiten Violinen". Der gebürtige Gersdorfer half frühzeitig den Gemeinden, die musikalischen Werte ihrer Kirchbauten und Archive hervor zu kehren, sorgte alljährlich von A bis Z für die "Sommerfeste des Geschichtsvereins", erfand die Wiederbelebung des Kantorei-Schmauses, widmete sich der Renaissance geistlicher Musiken einheimischer Herkunft, als dies wohl längst geboten, doch erst nach 1990 in Tiefe und Breite wieder uneingeschränkt entfaltbar wurde. Unvergesslich sein musikalischer Stadtspaziergang mit Professor Werner Kaden im Opernfoyer, dann Convivium, das Dulichius-Gedenken, jüngst erst in der katholischen Kirchgemeinde St. Antonius Altchemnitz das Finale der 75-Jahr-Feier. Hans-Hermann Schmidt und sein "Convivium musicum chemnicense" haben ein heiteres Konzertgeschenk beigesteuert, das das Format der Ökumene bekundete. So kam etwa auch die Sanierung der Chemnitzer Haupt- und Marktkirche St. Jakobi voran, wo Schmidt zu den unablässig tatkräftigen Förderern gehört. Benefiz als universelles Instrument bürgerschaftlichen Engagements. Überliefert ist auch der Zeitpunkt früher Sommerfestkonzerte: 22. Juni 1991 im Schloß Lichtenwalde! Verzeichnet sind zudem die beachtlichen CD-Produktionen mit Tafelmusik alter Meister, festlicher oder weihnachtlicher Musik aus Sachsen, Chemnitzer Kantaten und den Geläuten zu Chemnitz.

Zu Blüte und Reife kam auch diese Leidenschaft des bestens verwurzelten Sachsen dank und nach den Entwicklungen im endlich wiedervereinigten Deutschland. Annette Drossel, Gamben- und Blockflötenkompetenz im Convivium, beruflich Abteilungsleiterin in der Landesdirektion, lernte Schmidt damals kurz nach ihrer Ankunft in Chemnitz kennen. Sie erinnert sich: "Meine Bedenken, ob ich als Laie mithalten und dass die Profis wahrscheinlich fürchterlich seriös sind, haben sich nach der ersten Probe in Nichts aufgelöst. Jetzt bin ich schon 14 Jahre und mit größter Freude dabei." Wie ist er, fragen wir. "Gebildet. Beharrlich. Begeistert und begeisternd. Hektisch. Fleißig. Eloquent. Höflich. Musikalisch. Witzig. Engagiert." -

Das ist ein Zeugnis! Künstler wie Ludwig Güttler oder Hans-Hermann Schmidt forschten mit Andacht und System Anfang der 80er Jahre in den Altarchiven nach musikalischen Überlieferungen - Güttler nach barocken Noten im Dresdener Raum, an den weitverzweigten Chemnitzer Quellen Schmidt nach Kantorenwerken protestantischer Gemeinden. In jungen Jahren waren die beiden Enthusiasten kirchenmusikalischer Werte schon in der Sängerschaft "Meißner Kantorei 61" Seit an Seit. Sein umsorgtes Instrument ist eine an die 300 Jahre alte Tiroler Geige, die auf der Instrumentenbauerkunst Jakob Stainer beruht. Künstler wie er in den Zweiten Geigen sind eben - wie in diesem Falle - Erste Klasse.

 

Quelle: Stadtstreicher Chemnitz, Addi Jacobi

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