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Erzbischof Mark

 

Erzbischof Mark

Archiepiscopus der deutschen Diözese

Mag sein, dass in der Religionsgeschichte unserer Region manch hochdotierter geistiger Würdenträger enthalten ist, von dessen Existenz uns nichts bekannt ist. Vielleicht erfahren wir also durch unsere Behauptung von anderen Chemnitzern, die ranghoch in der Hierarchie der Kirchen ihren Platz einnahmen. Doch nie wussten wir von einem Erzbischof Chemnitzer Herkunft, bevor von Erzbischof Mark zu vernehmen war. Nun ist die Freude groß, gemeinsam mit dem Puschkin-Club Chemnitz und der Internationalen Bibliothek der Stadtbücherei zu Anfang des kommenden Jahres den hohen Geistlichen zu Lesung und Gespräch, zur Stadtexkursion und gar zu ökumenischem Gebet in unterschiedlichen Gotteshäusern empfangen und begleiten zu können. Erzbischof Mark führt das endlich zustande gekommene Telefongespräch ohne Habitus oder Erhabenheit, vielmehr in jugendfrischer Natürlichkeit.
Das gemeinsame Erlebnis, das uns beide rasch verbindet, ist die Erinnerung an den Großangriff der alliierten Bomberverbände auf Chemnitz am 5. März 1945. Da war er - gleich mir - ein kleiner Junge, hieß Michael Arndt, wuchs bei seinen Eltern, die aus Sachsen-Anhalt nach Sachsen gekommen waren, am Kaßberg auf. Dieser Bombenhagel aus dem Nachthimmel über Chemnitz muss auch ihm prägend für sein weiteres Leben gewesen sein, noch heute lebhaft vor Augen und Ohren stehend. Im Interesse niedriger Telefonkosten reden wir nicht allzu lange davon. Doch gern vereinbaren wir, den orthodoxen Katholiken auf seinem Weg durch die Chemnitzer Kirchen am 16. Januar zu begleiten: St. Franziskus und St. Joseph, St. Johann Nepomuk und - warum nicht? - auch die evangelische Schloßkirche sollen besucht werden, hatten dort doch einst in vorreformatorischen Zeiten die Benediktinermönche ihr Kloster.

Erzbischof Mark steht im Dienst der Russisch Orthodoxen Kirche in Deutschland. Seine Diözese "von Berlin und Deutschland" gilt als älteste orthodoxe Diözese auf deutschem Boden, entstanden 1926 angesichts der großen Zahl russischer Emigranten nach dem Ende der Zarenmacht und der Existenz Sowjetrusslands zu Tschitscherins, Lunatscharskis und Kalinins Zeiten. Wie Erzbischof Mark mit Chemnitzer Wurzeln und betont musikalisch-literarischem Elternhaus zu seinem Glauben, seiner Konfession und zu seinem hohen Amt kam, das bitten wir ihn, uns nahe zu bringen beim bevorstehenden Treffen.

"Ich freue mich, auch Sie persönlich kennenzulernen", schreibt er an "meine Heimatstadt Chemnitz" aus München, von wo aus er die seelsorgerischen Aufgaben seiner Kirchenprovinz für die Gemeinden in Darmstadt und Bad Homburg, Hamburg, Wiesbaden und Frankfurt, Berlin und München ausübt. Am Perlacher Forst ist ein Gotteshaus als Bischofszentrum geweiht, im weiteren Ausbau derzeit wie viele der Gemeinden seiner Kompetenz. Auch das orthodoxe
Mönchskloster in München-Obermenzing ist ihm mit seiner Bruderschaft Heimstatt seit 1980 und
Lebensmittelpunkt.

Der 16. Januar 2001 soll beim Besuch von Erzbischof Mark stark im Zeichen der Ökumene stehen, brüderlich, tolerant, voll Neugier für den bedachten Nachbarn. Ein guter Jahresauftakt der Reihe "Chemnitzer Köpfe". Willkommen!

 

Quelle: Stadtstreicher Chemnitz, Addi Jacobi

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