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Matthias Goerne

Die ungewöhnliche Stimme

"Schön, daß ein so exzellenter Sänger wie Matthias Goerne sie uns nahebringt", beurteilt Rondo (6/98) die jüngsten Lied-Interpretationen auf "Hanns Eisler: Hollywood-Liederbuch" (Decca) mit der hochgeschätzten und zugleich auch noch so hoffnungsvollen Gestaltungskunst des auf Kaßbergstraßen aufgewachsenen Künstlers. "Goerne deutet an, er breitet nicht aus: Die Ironie, die spröde Verzweiflung, das Nicht-Pathos der Elegie", heißt es. Es sei "unglaublich, mit welcher Delikatesse Goerne und sein vorzüglicher Begleiter Eric Schneider eines der schönsten Lieder in dieser Sammlung" vermitteln, den "Schatzgräber" von Goethe. Die erste Zeile daraus aufgreifend, dürfte vermutet werden, "beide sind gesund ,am Beutel‘; auf jeden Fall sind sie reich ,am Herzen‘." - Matthias Goerne jedenfalls ist für uns gern der erste Chemnitzer, der es schaffte, als 30jähriger bei den Salzburger Festspielen zu debütieren - als Papageno in Mozarts "Zauberflöte".

Als Sohn des heutigen Generalintendanten der Dresdner Staatstheater, Prof. Dr. Dieter Görne, von Weimar 76 bis 85 zu Gerhard Meyer als Chefdramaturg gekommen, lag für Matthias, geboren in Weimar, die Lust nahe, nach ersten stimmlichen Proben im Kinderchor des Opernhauses seine ersten Bühnenerfahrungen zu sammeln. Vielleicht heißt es einst in seinen Memoiren wie bei Richard Tauber: Debüt am Chemnitzer Opernhaus unter den fördernden Blicken des Vaters. Mittlerweile schreiben Zeitungen wie "The Guderian": "Goerne ist ein großer Künstler, fraglos der derzeit faszinierendste Liedinterpret." Oder eben zu den Brecht-Eisler-Liedern Jörg Tollkötter: "Matthias Goerne, den Kritiker und Publikum zum besten jungen Liedersänger Deutschlands gekürt haben, zeigt sich mit Brecht-Gedichten, von Hanns Eisler im Exil komponiert, von einer völlig neuen Seite. Der Bariton singt die Balladen mit frischem, direkt ansprechendem Ton."

Familie Görne wohnte Barbarossastraße, beim ,Meyer-Bäck‘. Herangewachsen nach den Schuljahren bis zur 10. Klasse im heutigen André-Gymnasium, erlernte Matthias zunächst in den Theaterwerkstätten im Hause Straße der Nationen 33 das Tischlerhandwerk, um später in Leipzig Gesang zu studieren. HPH erinnert sich: "Ein Komödiant, wie er im Buche steht, kündigte sich an. Doch erst einmal lernte man ihn von einer ganz anderen Seite kennen: Beim Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau errang er einen vorderen Platz, und beim Abschlußkonzert der Preisträger im Konzert- und Ballhaus ,Neue Welt‘ sang er tiefernste Lieder, mit verinnerlichtem Gefühl, schlicht und ausdrucksstark gleichermaßen." Auf seiner ersten CD war er Anfang der 90er Jahre mit Liedern von Franz Schubert zu Goethes Versen zu hören. Hier komme, urteilte die Fachwelt sogleich, die Vielfalt seiner stimmlichen Gestaltungsmöglichkeiten zwischen dramatischer Kraft, emotionaler Tiefe wie auch ein schlanker und voluminöser Ton im Dienst der beherrschten Stimmungswechsel zur Geltung. Inzwischen ist das CD-Dutzend erreicht: Abermals also hohes Lob für Görnes Eisler-Interpretationen. Wenn das Festival "Begegnungen" einen Weg sieht, Görnes heutige Reife in der Stadt seiner frühen Jugend im Konzert zur Geltung zu bringen, sei lebhaft dafür plädiert. Nicht zuletzt von seinen alten Werkstätten-Spezialisten mit Steffen Anders, Klaus Weidner und anderen guten Gefährten.

 

 

 Quelle: Stadtstreicher Chemnitz, Addi Jacobi

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