So wechselvoll wie die Namen dieses Gebäudes ist auch seine Geschichte – immer sehr mit dem öffentlichen Leben Grünas verbunden. Ortsrichter Vieweger hatte 1812 das einzige Ausschankrecht des Ortes von seiner Erbschänke (heute Folklorehof) in das neue imposante Gebäude an der heutigen Chemnitzer Straße verlegt. Ab 1935 gehörte es dem Kaufmann Albert Constantin Haubold, Oberlungwitz, und von 1944 bis 1958 seiner Frau Thekla. Während des 2. Weltkrieges wurden Rückwanderer („Heim ins Reich“), Kriegsgefangene und Flüchtlinge einquartiert. Ab 1945 waren hier sowjetische Truppen stationiert und das Gelände mit einer grünen Bretterplanke umzäunt. Seit etwa 1954 nutzte die SAG/SDAG Wismut das Gebäude, zeitweise befanden sich auch Wohnungen darin. 1958 wurden Grund und Boden zum „Volkseigentum“ erklärt, mit dem Rechtsträger Gemeinde Grüna. Quelle Text und Bilder: Grüna/Sa. – Geschichte und Geschichten aus der Grünen Au, Herausgeber: Heimatverein Grüna. 2013. S. 172. |
Vor rund 100 Jahren war Grüna ein bekannter Luftkurort. Das Kurviertel mit der Kuranstalt und Villen befand sich im heutigen oberen Ortsteil. Zur Anstalt selbst gehörten ein Park mit Gondelteich und Spielplatz, eine Liege- und eine Wandelhalle. Oberhalb des Restaurants befand sich der Lufthüttenpark "Eldorado" mit Holzhütten zum Luftbaden. Die nahe gelegenen Teiche wurden für Schwimmveranstaltungen, Bade- und Ruderbetrieb genutzt. In der Anstalt selbst gab es ein Bade- zimmer und Einrichtungen für Wasser- und Dampfbehandlungen, sowie Massagen. Während des 1. Weltkrieges wurde das Sanatorium als Lazarett genutzt. 1924 wurde daraus das Alten- und Kinderheim der Stadt Chemnitz. |
Das Hotel Claus wurde 1871 als Schulzsches Schanklokal erstmals erwähnt, 1891-97 von Oswald Claus erworben und bis 1901 ausgbaut. Ab da wurde das Hotel Claus einer der größten Konzert- und Ballsäle in Grüna und Umgebung. Der Saal des wurde zwischenzeitlich durch die Deutsche Handelszentrale (DHZ) belegt. Die Fleischerei Leichsenring übernahm 1904 das gesamte Objekt. |