In der wirtschaftliche Blüte des 19. Jahrhundert brachte Chemnitz es zu einem starken Bevölkerungszuwachs Dies führte so zur Gründung mehrerer neuer Kirchgemeinden. Nachdem sich zuvor schon die Petri- und die Pauligemeinde von der innerstädtischen Johannisgemeinde abgespalten hatten, wurde 1891 auch die Gründung einer eigenen Gemeinde für den Stadtteil Sonnenberg erforderlich. Die junge St. Markusgemeinde strebte den zügigen Bau eines eigenen Gotteshauses an. So entstand von 1893-1895 die markante, weithin sichtbare Markuskirche, das Wahrzeichen des Stadtteils.
Einmalig ist in Chemnitz der doppelhelmige Turm, der die Dominanz des neogotischen Backsteinbaus auf dem Sonnenberg unterstreicht. Im ursprünglichen Entwurf nicht enthalten, wurde er auf Wunsch der Gemeinde realisiert, die eine in der Stadt einzigartige Kirche wollte. Über dem Portal begrüßt den Besucher ein Glasmosaik, das den Namenspatron des Gotteshauses zeigt. Das Kircheninnere weist sowohl in Form wie auch in Symbolik auf die zentrale Bedeutung der Predigt für den evangelischen Gottesdienst. Die Kanzel stammt vom Berliner Holzbildhauer Abele und zeigt Christus sowie die Attribute der vier Evangelsiten ; den Menschen (Matthäus), den Löwen (Markus), den Stier (Lucas) und den Adler (Johannes).
Für die vier Evangelisten stehen außerdem die vier starken Säulen, die das Deckengewölbe tragen. Damit wird ein Gedanke des Kirchenvaters Irenäus von Lyon architektonischumgesetzt, der die Eangelisten als die geistlichen Pfeiler der Weltgebäudes begriff.